Stadtachse für Fussgänger und Velo
Im Rahmen des Masterplans "Stadtraum Bahnhof Winterthur" entsteht rund um den Bahnhof eine Begegnungszone, die das gesamte Areal mit den angrenzenden Quartieren verbindet. Die Projekte Gleisquerung 1. Etappe, Bahnhofplatz Süd und Bahnhofplatz Nord sind bereits heute ausgeführt und werden in den kommenden Jahren mit den Projekten Gleisquerung Stadtmitte, Aufwertung Rudolfstrasse und Ausbau Personenunterführung Nord komplettiert. Auf der Nordseite entsteht unter dem Gleisfeld eine für die Stadt wichtige Verbindung. Hier findet schliesslich auch die im Verkehrsrichtplan von 1997 festgelegte Veloquerung Nord eine ideale Achse zwischen Altstadt und Neuwiesenquartier. Die Zugänge in die ausgebaute Unterführung werden auf Seite Bahnhofplatz und auf Seite Rudolfstrasse durch neue Dächer akzentuiert.
Vielseitiger Raum
In einer Personenunterführung mit mehreren Funktionen kommt der Raumzuordnung eine hohe Bedeutung zu. Einerseits müssen die Abläufe möglichst entflochten werden, andererseits ist der vielseitig genutzte Raum ein wichtiger Faktor für das Raumempfinden im Untergrund – ein für die Belebung und für die Sicherheit wesentlicher Aspekt. Im Hauptbereich finden Bahnzugänge, Läden und Quartierverbindung zusammen. Die seitlich angelegten Vorzonen der Läden schaffen eine räumliche Verbindung zur Veloquerung. Für die Velofahrenden wird so ein Tunneleffekt vermieden und ein Bezug zum Hauptraum erzeugt.
Zeichen im Gleisfeld
Die Haupthalle des Bahnhofs Winterthur ist vom darüberliegenden Parkhaus geprägt. Daran grenzen die Gleisfelder Süd und Nord an. Mit dem Ausbau wird das nordseitige Gleisfeld für die Passagiere komfortabler: Sämtliche Perronanlagen werden mit Liften ausgestattet und mit Stahl-/Holzdächern überdeckt. Eine durchgehende Architektursprache verbindet die Dächer, Treppen und Lifte mit der darunterliegenden Personenunterführung. Wie die Unterführung tragen auch die Perrondächer im Gleisfeld zur Bedeutungssteigerung bei, die die nördliche Bahnhofshälfte erfährt.
Wülflingerbrücke
Mit dem Ausbau des Fuss- und Velowegnetzes im Bahnhofsbereich wurde die Wülflingerbrücke ostseitig mit einer vorgelagerten Stahlbrücke ergänzt. Um optimale Wegverbindungen sicherzustellen, wurden sämtliche Treppen und Rampen am Brückenkopf neu organisiert. Unter Berücksichtigung des ursprünglichen Erscheinungsbildes ist so eine gesamtheitliche und übersichtliche Situation entstanden.
Logistikzentrum
Am westseitigen Kopf der Wülflingerbrücke wurde das Logistikzentrum des Bahnhofs erstellt. Das ovale Gebäude wird ab Rudolfstrasse erschlossen und enthält die Ver- und Entsorgung des gesamten Bahnhofs. Mit einem unterirdischen Tunnel ist das Gebäude direkt mit dem Entsorgungsraum der PU Nord verbunden. Im Obergeschoss ist sind weitere Veloabstellplätze angeordnet, die via Rampe von der Gleisseite her erschlossen werden. 10:8 zeichnete sich bis zur Vorprojektphase für dieses Bauwerk verantwortlich
Projektinformation
Auftrag:
SBB AG
Stadt Winterthur
Projektierung 2013-2022
Ausführung 2018-2022
Mitarbeit 10:8 Architekten:
Daniel Wyss, Beata Materkowska, Andrea Zupan-Dover, Robert Schmude, Sara Picazo, Francois Steul, Rebekka Marxer, Fabian Willi, Helena Briones, Ursula Seyr, Wolfgang Werschnig
Laura Bagdonaitè, Lisa Märkl, Samaras Christos, Eric Wall, Robert Bauer, Karin Bienz, Gereon Siévi
Katrin Schubiger, Georg Rinderknecht, Jürg Senn
Projektpartner:
Locher Ingenieure AG
F. Preisig AG
b+p baurealisation ag
Olos AG
HDZ Elektroingenieure AG
Vogtpartner Lichtgestaltende Ingenieure
Bakus GmbH