Das Haus am Bach
Das Gebäude befindet sich direkt am Furtbach in einer Reihe von historischen sowie neueren Bauten. Die Silhouette dieser Abfolge hat die Volumenform des Neubaus massgeblich mitbestimmt. Der rechtwinkligen Anordnung zur Strasse wird eine Firstrichtung quer zur Längsseite gegenübergestellt. Eine besondere Bedeutung kommt daher der Gebäudestirn zu, die trotz schlank gestelzter Proportion das Gesicht und den direkten Zugangsraum zur Strasse prägt. Die gestufte Bewegung des Dachs verweist auf die Topografie, verschmilzt mit der dörflichen Dachlandschaft und bildet innerhalb der Häuserreihe eine gemeinsame Traufhöhe entlang des Bachs.
Direktheit in der Raumkonzeption
Von der Grundrissorganisation über die Umgebungsgestaltung bis hin zur konstruktiven Denkweise ist der Entwurf von der Absicht durchdrungen, die Beziehung von Räumen und Elementen möglichst direkt zu halten. Die umlaufende Holzfassade, der Treppenhauskörper aus Beton mit seinem zehn Meter hohen Luftraum, das doppelfirstige Dach, die naturbelassenen Holzdecken, der innen liegende Kern mit den Bädern und Einbaumöbeln – all diese raumkonstituierenden Architekturelemente werden über den Innenraum in ihrer Eigenständigkeit wahrgenommen und fügen sich zu einem kräftigen Ganzen.
Holzbau mit Lisenenfassade
Das Haus ist in Holzsystembauweise erstellt worden, bei der einzelne Elemente im Werk vorfabriziert und vor Ort zusammengefügt werden. Ihre Vorzüge liegen vor allem in der hohen Präzision und Nachhaltigkeit, der bauseitig kurzen Erstellungsdauer und einer trockenen Bauart. Die Decken bestehen hingegen aus einer hybriden Holz-Beton-Verbundkonstruktion.
Durch die Lisenenfassade wird das ungewöhnliche Gebäudevolumen mit seinem "Zickzack-Dach" stärker vereinheitlicht, zusätzlich vertikalisiert und optisch auf den Boden hinunter gespannt. Ähnlich einem Vorhang überspielen die Lisenen dabei südwestseitig die Loggia-Balkone sowie den Fensterrhythmus über das gesamte Gebäude hinweg.
Projektinformation
Auftrag:
privater Bauherr
Mitarbeit 10:8 Architekten:
Gregor Schlup, Lion Bonilla, Ursula Seyr, Achille Patà
Georg Rinderknecht, Katrin Schubiger, Jürg Senn
Projektpartner:
Fredi Baumgartner
Pirmin Jung Ingenieure
Peter Mosbacher & Partner
Häring AG, 3D Modell