Zeichen in der Stadtlandschaft
Das gestalterische Prinzip interpretiert die Haltestellen als modulare, landschaftliche Eingriffe, die sich den unterschiedlichen Topografien und Siedlungskontexten anpassen. Die prägenden, tektonischen Gestaltungselemente sind die rote Leitmauer, das Dach und der Wartebereich, wobei der Leitmauer eine besondere Aufgabe zukommt. Als präziser Einschnitt in den Bahndamm bietet sie Orientierungshilfe und ermöglicht die Anordnung einer platzsparenden Erschliessungsschicht. Sie kann als städtebauliches Element einen Platzraum definieren oder auch einen landschaftlichen Rand betonen. Durch den hohen Wiedererkennungswert der roten Wand wird die Architektur zum identitätsstiftenden Zeichen für das neue Verkehrsmittel. Die Haltestellen haben im Jahr 2008 den Brunel Award erhalten.
Kurze Planung, kurze Bauzeit
Die Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zug hat 1996 die Idee einer Stadtbahn rund um den Zugersee auf dem bestehenden SBB-Trassee lanciert. Nach der Volksabstimmung vom 4. März 2001 wurde auf der Basis eines Vorprojekts ein Wettbewerb für die Gestaltung von neun Haltestellen ausgeschrieben, aus dem das vorliegende Konzept siegreich hervorging. Nach einer Planungs- und Ausschreibungsphase von knapp 20 Monaten und einer ebenso kurzen Bauzeit ging die Stadtbahn am 12. Dezember 2004 pünktlich auf den Fahrplanwechsel hin in Betrieb.
Projektinformation
Auftrag:
SBB und Kanton Zug
Studienwettbewerb 2001, 1. Preis
Realisierung 2001-2004
Mitarbeit 10:8 Architekten:
Georg Rinderknecht, Jürg Senn
Projektpartner:
Leutwyler Partner Architekten
INGE Balestra Locher Wild