Architekturmandat MehrSpur Zürich–Winterthur 2017-2035

Mit dem Grossprojekt «MehrSpur Zürich–Winterthur» wird per 2035 die Bahnhkapazität zwischen Zürich und Winterthur ausgebaut. Der y-förmige Tunnel verbindet Winterthur mit den Gemeinden Dietlikon und Bassersdorf und bindet damit sowohl den Flughafen sowie die Stadt Zürich direkt an. Mit diesem Leistungsausbau sind die Landschaftsräume rund um die Portalbereiche, aber auch die Siedlungsräume und Bahnhöfe in Winterthur Töss, Dietlikon, Bassersdorf und Wallisellen betroffen. 10:8 Architekten haben in der Vorprojektphase (2018-2020) über alle Abschnitte das Gestaltungsmandat geführt und dabei an der Schnittstelle zwischen Raumplanung, Ingenieurwesen und Architektur vermittelt. In den kommenden Jahren werden wir zusammen mit der INGE LED (dsp Ingenieure+Planer, Locher Ingenieure, EBP Schweiz und Schällibaum) das Projekt im Abschnitt Winterthur umsetzen.

Brücken im Siedlungsraum

Im landschaftlichen und städtebaulichen Kontext sind die Überwerfungsbauwerke prägende Infrastrukturbauten. Zusammen mit den drei Portalen des Tunnels bewirken sie markante räumliche Veränderungen und sind Identitätsträger dieses Grossprojekts. Für diese Kunstbauten hat eine sorgfältige Ausformulierung der Geometrien, der Fügungsprinzipien und der Details einen hohen Stellenwert.

In einem engen technischen Korsett konnten wir in der Vorprojektphase Gestaltungsregeln für Brückentröge, Pfeiler und Rampen erarbeiten, die in den verschiedenen örtlichen Situationen funktionieren müssen. Per 2035 wird zwischen Zürich und Wallisellen und in Winterthur je ein Überwerfungsbauwerk erstellt. 

Drei Portale

Als Infrastrukturbauwerke in der Landschaft sind die drei Portalbereiche eine wichtige Visitenkarte des Projekts «MehrSpur Zürich–Winterthur». Die drei Orte Tössraum, Bassersdorf und Dietlikon, an welche die Tunnelportale zu liegen kommen, sind je verschieden geprägt und stellen unterschiedliche räumliche und technische Anforderungen. Die Portalbereiche in Bassersdorf und Dietlikon liegen jeweils im Übergang von Siedlung und Landschaft während die zwei Tunnelrampen in Winterthur in das Gleisfeld und die Brücken der Kemptquerung integriert sind. Im Vorprojekt wurden für alle drei Bauwerke Gestaltungselemente entworfen, welche die Portale mit den ihnen zugehörigen Technikgebäuden und mit den Überwerfungsbauwerken in eine Verwandtschaft treten lassen.

Passstück Bahnhof

Der Gleisausbau betrifft auch die Bahnhöfe der Gemeinden Dietlikon, Bassersdorf, Wallisellen und den Bahnhof Winterthur Töss. Die Bahnhöfe sind jeweils die Schlüsselstellen, wo die Anschlüsse an die öffentlichen Räume und die Querungsmöglichkeiten der Gleise eng mit den Entwicklungsabsichten der Gemeinden zusammenfallen müssen. Dabei haben diese Räume viele Funktionen zu erfüllen: Ankunftsort und Bahnhofplatz, Mobilitätsdrehscheibe für den ÖV, Bahnzugang und Verbindung der Quartiere. Die Gestaltung dieser «Passstücke» wurden schon ab der Vorprojektphase in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden erarbeitet. In Winterthur werden wir in den nächsten Jahren zusammen mit der SBB und der Stadt Winterthur den Bahnhof Töss und die angrenzenden Räume projektieren.

Projektinformation

 

Auftrag: SBB AG

 

Mitarbeit 10:8 Architekten:

Daniel Wyss, Robert Schmude, Sara Picazo, Katrin Ostermann, Clemens Berresheim

Katrin Schubiger, Georg Rinderknecht, Jürg Senn

 

Projektpartner Vorprojekt: Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur, INGE LED, IG BRÜTT, IG G2BT, IG BT

 

Projektpartner Ausführung: INGE LED (dsp Ingenieure+Planer, Locher Ingenieure, EBP Schweiz, Schällibaum), planikum Landschaftsarchitektur