Schulhaus Schütze-Areal

Zürich 2013 

Das Schütze-Areal in Zürich-West soll künftig durch eine Primarschule mit Sporthalle und Kindergarten, ein Quartierzentrum mit Bibliothek und einen Stadtpark genutzt werden. Um eine gute Ausgangslage für übergeordnete Lösungsansätze zu erhalten, sind das Aufheben eines Gestaltungsplans von1996 und eine Zonenplanänderung nötig. Die Stadt Zürich hat deswegen einen offenen Projektwettbewerb ausgeschrieben.

Bauliche Heterogenität

 

Die Bebauungsstruktur im Industriequartier westlich des Bahnviadukts bildet den Ausgangspunkt für eine neue städtebauliche Setzung auf dem Schütze-Areal. Der Kontrast zwischen Flachbauten, voluminösen Grossformen und fragmentierten Blockrändern entlang der Hauptachsen bestimmt hier das Stadtbild. Sein Ursprung führt zurück zu den Fabrikarealen des Industriezeitalters, deren Volumengestaltung auf den funktionalen Anforderungen der spezifischen Produktionsprozesse begründet ist. Die bauliche Heterogenität widerspiegelt keinen städtebaulichen Leitgedanken vergangener Zeiten, sondern dokumentiert die geschichtliche Entwicklung von der ursprünglich rigiden Funktionstrennung hin zu einem nutzungsdurchmischten Stück Stadt.

Mit der Integration der Schule in ein Haus mit industrieller Vergangenheit ist ein letzter Zeuge der Geschichte des Areals erhalten worden.

Neues Ensemble mit Quartierhaus

Die von uns vorgeschlagene Volumenstellung von Neubau und bestehendem Schulhaus schafft ein neues Ensemble, das an die Vergangenheit des Areals erinnert und gleichwohl die zukünftige Lage am Quartierpark mitbestimmt. Das Schulhaus wird durch einen zweigeschossigen Sockelanbau erweitert. Der neue Flachbau vermittelt zum aufgerissenen Blockrandfragment östlich des Areals und gibt dem Innenhof einen räumlichen Abschluss – dies ohne selber Teil des Blockrands zu sein. Beide Gebäude stehen auch baulich in einem Dialog miteinander. Die einfache, strukturell entwickelte Architektur der beiden Häuser richtet sich am gemeinsamen Aussenraum des Quartierparks aus. In der Formensprache der Fassaden und ihrer Materialisierung in Backstein wird ein Bezug zur Ära der Zürcher Industriebauten hergestellt und architektonisch neu interpretiert.

Für den Neubau drängt sich durch die unabhängige Nutzbarkeit von Turnhalle, Quartierzentrum und Bibliothek ein eigenständiger Bautyp auf. Der Neubau besitzt eine Kolonnade im Erdgeschoss und soll als öffentliches „Gebäude am Park“ lesbar sein. Durch die von Shedhallen inspirierte Stufendachform entsteht im Obergeschoss ein stützenfreier, grosszügig belichteter Bibliotheksraum.

Projektinformation

 

Auftrag:

Amt für Hochbauten der Stadt Zürich

Wettbewerb 2013, 4. Preis

 

Mitarbeit 10:8 Architekten:

Gardar Snaebjörnsson, Gregor Schlup, Ursula Seyr

Nicole Inauen

Georg Rinderknecht, Katrin Schubiger, Jürg Senn