Von der Wiese zum Hof
Trennende Strasseneinschnitte vor dem Milchbucktunnelportal bilden südseitig eine starke Zäsur zur Parklandschaft. Die vorgeschlagene Typologie reagiert auf die Lärmproblematik mit einer städtebaulichen Lösung. Entlang der Verkehrsachse ruht ein fast 250 Meter langes, im Kreuzreim getaktetes Volumen. Sechs Gebäudefinger erstrecken sich in den innenliegenden Hof und formulieren abwechselnd tiefgreifende Hofsequenzen, welche untereinander durch drei Hofportale verknüpft sind.
Quartierdienende Hofbauten
Die gesellschaftlich übergeordneten, öffentlicheren Bauten – der Kindergarten und das Siedlungslokal – werden als zweigeschossiger Hofbau zusammengefasst und mittig angeordnet. Die Hofbauten treten mit ihrer Ausdehnung und Höhe in den Dialog mit den benachbarten Kleingebäuden im Innern des Quartierblocks.
Raumvielfalt für Mensch und Natur
Den Bewohnenden stehen zahlreiche und sehr unterschiedliche Spiel- und Aufenthaltsflächen zur Verfügung. Neben gemeinsamen und übergeordneten Bereichen wie dem Siedlungsplatz oder den Spieloasen, finden sich auch Nischen und Kleinstrukturen im Areal. Als soziale Mitte befinden sich Kindergarten und Siedlungslokal im Herzen des Hofs. Der Kindergarten befindet sich von der Begegnungszone ebenerdig angeordnet und ist direkt auf den Aussenraum ausgerichtet. Darüber befindet sich das Siedlungslokal. Eine Gemeinschaftsterrasse vermittelt über die Freitreppe nach Westen hin zum Siedlungsplatz. Es eröffnen sich vielfache Nutzungsmöglichkeiten: vom Freiluftkino im Sommer bis hin zum gemeinsamen Weihnachtskonzert im Winter.
Grüner Hof für alle
Das Herz der neuen Wohnsiedlung bildet die grosszügige Grünanlage, die sich im Inneren der Parzelle aufspannt. Dieser lärmabgewandte Freiraum ist als parkartige Landschaft angelegt. Er ist durch einen hohen Grünanteil und eine reiche, biodiverse Baum-, Strauch- und Staudenbepflanzung mit einzelnen Spiel- und Aufenthaltsinseln geprägt.
Wo möglich, bleiben die bestehenden Bäume erhalten. Durch die kompakte Tiefgarage wird ein geringer Anteil des Areals unterbaut. Die grosszügigen Gehölzpflanzungen können sich dadurch frei entfalten und sind zudem nachhaltig gesichert.
Ruhige Wohnräume mit Weitsicht ins Grüne
Die Architektur stellt sich in den Dienst einer lärmbefreiten, übergeordneten und offen durchgrünten Mitte. Sämtliche Schlaf- und Wohnzimmer der lärmexponierten Wohnungen der südlichen Typologie sind hofseitig angeordnet und können rückwertig belüftet werden. Die Situationen mit erhöhter Lärmbelastung können mittels entsprechend gestalteter Loggien entschärft werden.
Projektinformation
Auftrag:
Baugenossenschaft Hagenbrünneli
Familie Geering
Offener zweistufiger Wettbewerb, 2023
Engere Auswahl in 2. Runde
Mitarbeit 10:8 Architekten:
Miquel Ramon Ribas, Fabian Willi, Eike Klein, Marius Mildner
Georg Rinderknecht, Katrin Schubiger, Dani Wyss, Jürg Senn
Projektpartner:
SQUADRAT Architekten
Balliana Schubert Landschaftsarchitekten
Suter Ingenieurbüro
Pirmin Jung